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Praktikum

Ich habe das Praktikum an der Universität deshalb gewählt, weil ich generell etwas über die Uni erfahren wollte und da ich auch vorhabe später einmal zu studieren, dachte ich mir, dass das von Vorteil ist. Ich habe mich einfach im Internet nach Praktikumsstellen an der Uni informiert. Dort habe ich verschiedene Themenbereiche aufgelistet erhalten und mich danach für das, was mich am meisten angesprochen hat, entschieden. Nach einem Anruf mit dem Ansprechpartner, bin ich für einen kurzen Besuch vorbeigekommen und das Formale erledigt (Tipp: Fangt nicht zu spät an mit der Praktikumssuche, sonst habt ihr später viel Stress.)

Meiner erster Praktikumstag war ein Rundgang durch den Lehrstuhl, wo mir alle Räume mit deren Funktionen gezeigt wurden, dadurch hatte ich schon einmal einen kleinen Einblick vom Betrieb. In den darauf folgenden Tagen wurden diese mir am Anfang gezeigten Arbeitsfelder nach und nach vertieft und geschildert.

Ich war in der Uni-Werkstatt, wo man das meiste an praktischen Tätigkeiten gemacht hatte, wie z.B. Materialbearbeitung und Versuchsaufbau, das heisst, dass kleine Rohrleitungen gebogen und dann passend gesägt wurden.

Dann habe ich noch an der Vorlesung Maschinenelemente I und an einer Klausureinsicht teilgenommen, was ich persönlich sehr interessant fand, da das vollkommenes Neuland für mich war. Die Vorlesung handelte von methodischen Konstruieren und war um einiges einfacher zu verstehen als ich erwartet hatte. In der Klausureinsicht kamen die Studenten und holten sich ihre Klausuren ab. Anders als in der Schule wird sobald die Klausur berichtigt ist ein Aushang erstellt, auf dem die Noten der Studenten stehen. Also kommen die meisten Studenten zur Klausureinsicht mit der Hoffnung noch einen Berichtigungsfehler zu finden und somit vielleicht noch eine bessere Note zu ergattern, was tatsächlich bei einigen wenigen Studenten sogar der Fall war.

An einem anderen Tag lernte ich eine Programmiersprache (Fortran 90) kennen und konnte nachher schon sogar die Hauptbefehle eingeben. Wobei mir auch dies (Programmieren) früher, als ich noch überhaupt keine Ahnung davon hatte, extrem kompliziert vorkam.

Neben der Programmiersprache habe ich auch noch ein anderes Programm kennen gelernt, nämlich `ChemCad´. Dies ist ein Programm zur Werteberechnung von Kreisprozessen. Hört sich jetzt kompliziert an, ist es aber nicht. Ein Kreisprozess ist nichts anderes als ein System (Kreislauf), in dem man mit Hilfe von Verbrennung eines Brennstoffs, wie z.B. Methan, Energie gewinnt. Wie das alles genauer funktioniert kommt hier:

Nawid bei der Arbeit mit Chemcad

Erst wird der Druck durch eine Pumpe erhöht, dies führt zu einer großen Temperatursteigung, dann geht das Wasser in Rohren durch die Brennkammer, wodurch das Wasser erhitzt und schließlich gasförmig wird. Dies dient zur Sicherheit, denn nun geht es durch die Turbine, die durch die hohe Geschwindigkeit von Wassertropfen beschädigt werden könnte. Die Turbine bringt nicht nur den Generator zum laufen, sondern verringert auch noch den Druck, was zur Abkühlung folgt. Danach wird der Wasserdampf im Kühlturm abgekühlt und wird wieder flüssig zu Wasser. Das hat den Vorteil, dass man mehr Wasser jetzt wieder durch die Pumpe schicken kann. Dieses Verfahren war deswegen interessant, weil man sieht, wie uninformiert Menschen Schlüsse ziehen. Dieser unheimlich grosse Turm, aus dem die ganze Zeit weisser \84Rauch\93 durchkommt und von dem alle Welt denkt, dass das Schadstoffe sind, nichts weiteres ist als ein Wasserkühlturm. Also ist dieser ganze \84Rauch\93 nur Wasserdampf und völlig ungefährlich.

Ich fand mein Praktikum sehr hilfreich und lohnend, da fast alle Informationen, die ich über die Uni habe, aus meinem Praktikum herkommen. Und nicht nur deswegen sondern auch wegen den schon oben genannten Punkte, nämlich den Gewinn von wichtigen Kenntnissen (Programmierung, Handhabung von Excel, Kraftwerkverfahren) finde ich mein Praktikum mehr als lohnend.